Alternativen – und es gibt sie doch!

Plan B – sinnvolle Alternative zu Pumpversuchen und zum Wasserwerk Lengerich-Handrup.

Entnahme von Wasser aus Oberflächengewässer – ein Beitrag zur nachhaltigen Wasser-Ressource und zum Aufrütteln!

Eine weitere Stellungnahme der AG Unser Wasser – bisher: Pumpversuche richten riesige Schäden an! – zum

1. Artikel der Lingener Tagespost vom 09.06.2016 bzw. NOZ-Online-Bericht vom 08.06.2016 (1)

2. Schreiben des Wasserverbandes Lingener Land vom 04.05.2016 an den Gemeinderat Lengerich (2) einschließlich eines beigefügten Schreiben des Wasser- und Schifffahrtsamtes Meppen vom 24.06.2015 (3)

Kein Grundwasser für die Industrie! Schon im Herbst 2015 hatten wir diese Forderung umfassend auf unserer Homepage thematisiert und auf die Alternativen für Brauch- und Industriewasser hingewiesen. Wohlgemerkt: es geht hier nur um die direkte Wasseraufbereitung als Prozesswasser für die Lingener Industrie aus dem Dortmund-Ems-Kanal oder Speicherbecken – um Grundwasser für Trinkwasser im Wasserwerk Grumsmühlen freizumachen bzw. freizuhalten, um die Grundwasser schädigenden Pläne für ein zusätzliches Wasserwerk Lengerich-Handrup erst gar nicht weiter ausgestalten zu müssen.

Der Wasserverband Lingener Land (WVLL) und seine langjährigen Gutachter sehen keine Probleme durch Pumpversuche in Lengerich und auch keine Förderalternativen – wie bereits schon bei dem Erhöhungsverfahren für Grumsmühlen in den 90erJahren. Einen Plan B gibt es nicht und wird es nach eigenem Bekunden des WVLL auch nicht geben! Die Strategie des WVLL ist klar: kein Links, kein Rechts!

Aber es gibt Alternativen –> Weiterlesen

Wasserverband hält an bisherigen Brunnenstandorten fest…

…obwohl der NLWKN für das in Frage kommende Gebiet Lengerich-Handrup des Grundwasserkörpers Lockergestein Hase Links gleichbleibend bis stark fallende Grundwasser-Ganglinien und signifikant fallende Pegel der Oberflächengewässer (hier: Lotter Beeke) festgestellt hat:GW-Ganglinien_OG-Pegel5

Der Wasserverband beruft sich auf alte Daten aus den 80er Jahren; seitdem erfolgte Intensivierung der Landwirtschaft, Entwässerung im Rahmen der Flurbereinigung und einsetzender Klimawandel sind nicht berücksichtigt – letzterer ist laut Deutschem Wetterdienst bereits jetzt nachweisbar und wird sich künftig verstärken, einhergehend mit weniger Niederschlag und höheren Temperaturen in den Sommermonaten, welche zu höherer Verdunstung und somit noch weiter fallender Grundwasserneubildung führen wird.

Im NLWKN Regionalbericht für das Hase-Einzugsgebiet, Darstellung der Grundwasserstände, ist für den Lengerich-Handrup betreffenden Grundwasserkörper aufgrund eigener (NLWKN) Messstellen bereits 2009 ein deutlich niedrigeres Grundwasserdargebot von nur noch 40-60 mm/a angegeben, während die Prognosen des Wasserverbandes aus Hochrechnungen aus dem Trinkwassergewinnungsgebiet Grumsmühlen mit 250 mm/a fünfmal(!) höher liegen. Der weitaus größere Teil des hydrogeologisch abgesteckten Gebietes von 136 km² liegt nördlich der vorgesehenen Brunnenstandorte Raming/Hestrup, sodass die berechnete Grundwasser-neubildung sich nochmal verringert. Am Ende bleiben bei durchschnittlichen Regenjahren nur 5…7% des ursprünglichen Ansatzes von 34 Mio. m³/a übrig: bei der vom Wasserverband Lingener Land (WVLL) vorgesehenen 1,5 Mio m³/a Trinkwasserentnahme wird schon sehr bald nicht mehr genügend Wasser für die hier lebenden Pflanzen und Tiere übrig bleiben, zumal 2014 bereits das 4. Jahr in Folge mit Trockenheit beginnt (im Raming bis Ende April gesamt nur 159 mm gemessen = 72% vom Mittelwert Lingen) und somit die durchschnittlich verfügbare Menge von knapp 2 Mio. m³/a seit 2011 nicht erreicht wird.

…zusammengefasst auf Basis der Auswertung der vorhandenen Unterlagen zur möglichen Entwicklung eines Wassergewinnungsgebietes Lengerich durch die CONSULAQUA Hildesheim (Geo-InfoMetric) und Veröffentlichungen des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasser-wirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). Der Wasserverband Lingener Land (WVLL) bestätigte beim Erörterungstermin mit dem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) am 25. März 2014 in Hannover, dass an den bisherigen Brunnenstandorten in den Bauernschaften Raminghoek (Lengerich) und Hestrup (Handrup) festgehalten werden soll.

Quellen:

http://www.nlwkn.niedersachsen.de/download/76030

http://www.bwk-niedersachsen.de/fileadmin/Dokumente/Veranstaltungen/Seminare/2013_Hannover/6_Austauschraten_Hoelscher-Ott_01.pdf

(www.deutscher-klimaatlas.de/landwirtschaft >besondere Ereignisse „Extreme Bodenfeuchtesituation im April 2014“)