Mögliches Wassereinzugsgebiet Lengerich-Handrup

Geologisch gesehen erstreckt sich das Einzugsgebiet für die bestehenden Brunnen I, II und IV zwischen dem Windmühlenberg im Westen, dem ehemaligen Standortübungsplatz Fürstenauer Tannen im Osten, der B214 im Süden und der L60 im Norden:

   
…Übersichtskarte mit Lage der Förderbrunnen, der 2 km-Zone und dem potenziellen Wassereinzugsgebiet für das geplante Wasserwerk Lengerich; verändert nach Ausschnitt aus Geonik Juni 2015

Das Fördergebiet umfasst ca. 35 km² und liegt vorrangig in den Gemeinden Lengerich, Handrup und Andervenne. Es ist eingezwängt zwischen den bestehenden Trinkwassergewinnungsgebieten (TWGG) Grumsmühlen bei Langen (südwestlich von Lengerich) und Ohrte bei Vechtel (nordöstlich von Lengerich), welche bereits jetzt die hiesigen Grundwasserreserven in Anspruch nehmen.

Negativ wirkt sich auch der durchlässige Untergrund aus: fehlende oder dünne Hemmschichten (blau skizziert), welche in der Vergangenheit viele kleine Quellen durch den artesischen Druck von unten her gespeist haben, lassen ein Absinken des bodennahen Grundwassers in die unteren Stockwerke zu. Der immer geringer werdende Zufluss zum Saller See könnte vollends versiegen, wenn die Förderung durch die Brunnen I, II und IV erst einmal aufgenommen ist.

In den Brunnen-nahen 2km-Zonen (rote Radien) sind der Uttruper Hoek mit dem Lindert im Südwesten, Waldsiedling im Süden, Raming und Teile des Peddenhoek im Südosten sowie Steppenberge im Norden besonders gefährdet, da hier eine Überlagerung mit den hydraulischen Fenstern (blaue Flächen) stattfindet und somit der Grundwasserspiegel bei Trinkwasserförderung zusätzlich abgesenkt werden würde. Neben Fauna und Flora sind hier auch Gebäude besonders betroffen, da diese häufig auf schluffigen Sanden gebaut sind, wie die zahlreichen Bohrprofile zeigen: bei weichendem Grundwasser wird es zu neuen Setzungen des Unterbodens kommen, sodass alte Grundmauern reißen können. Blitzableitung bzw. Hauserdung können unwirksam werden.

 

Quellen:

[1] Anlage 1 zum Wassereinzugsgebiet Lengerich/Handrup, erstellt im Juni 2015 von der GEONIK GmbH

[2] TOP50 Niedersachsen …

[3] AQUAINFO Daten und Ausbaupläne (Bohrprofile) der alten und neuen Messstellen, bereitgestellt vom Wasserverband Lingener Land