Pumpversuche bestätigen: Zusätzliche Grundwasserförderung geht gar nicht!

Die Pumpen stehen still: Vorwärts in die Vergangenheit oder Ein Blick in die Zukunft – es muss was passieren beim Wasserschutz, JETZT!

Zur Erinnerung:

Vor 40 Jahren wurden zwischen Lengerich und Handrup 3 große Förderbrunnen über 90 m tief gebohrt und probe-gepumpt. Dabei sackte nach nur 9 Tagen das Grundwasser in 1 km Entfernung bis 1 m ab.

Vor 25 Jahren wurde von der Bezirksregierung Weser-Ems eine Erschließung in Lengerich-Handrup aus hydrogeologischen Gründen abgelehnt.

Vor 10 Jahren beschlossen der Wasserverband Lingener Land und der Landkreis Emsland, nichtsdestotrotz das Gebiet um die nun schon 30 Jahre alten Brunnen zu erschließen, um jährlich 1,5 Millionen m³ Trinkwasser zusätzlich zwischen dem Wasserwerk Grumsmühlen bei Langen im Westen und Ohrte bei Bippen im Osten zu fördern. Weil angeblich allein die Landwirtschaft 1 Million mehr Tränkewasser benötigen würde.

Seit 2014 wurden mit großem Aufwand in mehreren Bohrkampagnen zusätzliche Peil- und Kontrollbrunnen angelegt, und Verbindungsleitungen von den Brunnen nahe Handrup über Lengerich und Langen bis zum Wasserwerk Grumsmühlen in den Boden gegraben und getrieben – ohne Umweltverträglichkeitsprüfung.

Alle diese Maßnahmen haben wir kritisch begleitet, und in Informationstafeln und -Versammlungen, auf dieser Homepage und in den öffentlichen Medien über die Nachteile berichtet. Mittlerweile benötigt die Natur aufgrund des Klimawandels mehr Wasser aus dem hiesigen Grundwasservorrat als vor 10 Jahren, die Landwirte aber weniger öffentliches Wasser als zuvor.

Vom 9.3.2020 bis 8.3.2022 wurde aus den alten Brunnen insgesamt 3 Millionen m³ Grundwasser zu Tage gefördert, genehmigt vom Landrat des Landkreises Emsland – trotz vieler Einwände und Klagen der betroffenen Anlieger. Leider mit den von uns befürchteten Auswirkungen… >Weiterlesen

9 Monate Pumpversuch – Absenkung schlimmer als befürchtet!

Kurzmitteilung der AG Unser Wasser zum laufenden Pumpversuch

Laut Rechenmodellen der Gutachter im Auftrag des Wasserverbandes Lingener Land (WVLL) sind für den seit dem 9.März 2020 laufenden Pumpversuch keine Auswirkungen an der Oberfläche zu erwarten. Frühestens Mitte der 2. Pumpstufe, und dann auch nur in direkter Nähe von Brunnen IV im Vergleich zu 2018, dem Extrem-Sommer – so die Prognose.

Dass dies eine Mär sein würde, haben wir befürchtet und immer wieder darauf hingewiesen. Leider wurden unsere Befürchtungen sogar noch übertroffen:

Lageplan mit GW-Absenkungen im Pumpenbereich im Vergleich zur Vegetationsperiode 2018 (Klicken Sie zur Vergrößerung)

Die tatsächlichen Messdaten (Mittelwerte von April bis September) zeigen, dass die prognostizierten Absenkungen in den unteren Grundwasserleitern (gestrichelte Linie = 25cm Absenkung) nach oben durchschlagen – allen zuvor gemachten Verneinungen durch den WVLL zum Trotz. Und das bereits zur Halbzeit der 1. Pumpstufe (0,5 Mio m³).

Die Auswirkungen im oberen Grundwasserleiter sind sogar weiträumiger als für den unteren berechnet, vor allem Richtung Westen (Lengerich, Ortsbereich) wie auch Osten (Handrup, Kloster). Sie sind noch deutlicher als im trockenen Sommer 2018, welches WVLL und Behörden als Referenzjahr ausgewählt haben. Die Auswirkungen an der Oberfläche fallen deutlicher aus, obwohl die Wasserbilanz in der diesjährigen Vegetationsperiode günstiger war.

Am schlimmsten sind die Absenkungen im Ortskern Lengerich, nördlich von Brunnen I und am Brunnen IV, während sie sich nahe Brunnen I und II aufgrund von Hemmschichten weniger stark auswirken. Im Klosterbereich Handrup sind ebenfalls deutliche Absenkungen feststellbar, bedingt durch die Zwangslage zwischen den Fördergebieten und unterirdischen Verbindungen.

Der Vergleich 2020 zu 2018 zeigt außerhalb des Kernbereiches erwartungsgemäß höhere Grundwasserstände (grüne Bereiche) und entspricht der besseren Wasserbilanz durch die erfolgten Niederschläge. Mit den einsetzenden Regenfällen stiegen die Grundwasserstände im Herbst wieder an, lagen vor allem im Kernbereich aber weit unterhalb der Normalwerte, wie in der Grundwasserkontrolle bis Anfang Dezember sichtbar wird (Seite 2 des Kontroll-Beitrages auf unserer Downloadseite).

Die Fakten bestätigen:

Sollten die Pumpversuche wie geplant fortgesetzt werden, wird dies zu irreversiblen Schäden führen!

Kein Puffer für die Auswirkungen des Klimawandels!

Klimawandel? Was ist das? – Stopp und Abbruch der Pumpversuche, sofort!

Heute am 22. März 2020 ist Weltwassertag. Er wird seit 1993 jährlich an diesem Tag begonnen. Ziel des von der UNESCO ins Leben gerufenen Weltwassertages ist es, auf die Bedeutung des Wassers als Lebensgrundlage für die Menschheit aufmerksam zu machen. Wasser ist unser höchstes Natur- und Kulturgut – ohne Wasser kein Leben! Wasser ist eine begrenzte Ressource, damit endlich und betrifft jeden.

Der Weltwassertag 2020 steht unter dem Motto ‘Wasser und Klimawandel‘ (1).

Heute am 22. März 2020 ist aber auch ein trauriger, sehr trauriger Tag.

Vor zwei Wochen hat der Wasserverband Lingener Land mit dem Beginn der Pumpversuche die Büchse der Pandora geöffnet und unverhohlen signalisiert:

„Seht her, wir machen es doch! Ihr könnt es gar nicht verhindern!“

Ohnmacht, Wut, Resignation oder nur Hilflosigkeit ist die Folge: „Die da oben machen ja doch was sie wollen.“

Fehnteich-trocken

Berlager Fehnteich 2018

Das hat Strategie – allen Bedenken, Widersprüchen und eingereichten Klagen beim Verwaltungsgericht Osnabrück zum Trotz. Wie bereits beim Leitungsbau: Erst Fakten schaffen, dann Rechtslage klären? Es soll sichtbare Wirkung in der Bevölkerung hinterlassen. Denn den anfänglichen Aufregungen begleiten mehr oder weniger zaghafte Proteste. Und danach folgt schon bald die Resignation. Und mit Resignation kann man sehr gut arbeiten. Denkt augenscheinlich auch der Wasserverband, denn dieses Kalkül funktioniert in der Regel immer.

Es wirkt wie Satire, wenn der Wasserverband – und der Landkreis im Schlepptau – behaupten, dass die Pumpversuche als Alternative zur Alternative (Nutzung von Oberflächengewässer) zu betrachten sind (2). Pumpversuche als Ausdruck alternativer Wasserförderung? Ein Wasserwerk in Lengerich-Handrup als alternative Förderung zu den zwei bestehenden in Darme und Grumsmühlen, möglicherweise noch als einen Beitrag für den Umweltschutz und als zweckmäßige Antwort auf den Klimawandel? Es ist arrogant, zu meinen, dass die Bevölkerung selbst nicht weiß und beurteilen kann, was gut für Fauna, Flora, Gebäuden, Land und Leute ist.

Doch wir resignieren nicht. Und geben unser Ziel nicht auf, das geplante Wasserwerk zu verhindern. Dies gebietet allein schon die Verantwortung für die nachfolgenden Generationen. Wir lassen uns nicht blenden. Wir wollen aufklären und informieren. Nicht nur über die Motive des Wasserverbandes und des Landkreises mit den beabsichtigten Pumpversuchen.

In unseren Beiträgen auf dieser Homepage haben wir uns umfassend mit den Absichten der Verantwortlichen, mit den Widersprüchlichkeiten und Zwängen, mit der Brisanz und den Gefahren für die hiesige Umwelt auseinandergesetzt.

Wir erklären die Zusammenhänge, die Fakten und die Handlungsoptionen. Weiterlesen –>

Pumpversuche richten riesige Schäden an!

Stellungnahme der AG Unser Wasser zum

1. Artikel der Lingener Tagespost vom 09.06.2016 bzw. zum NOZ-Online-Bericht vom 08.06.2016 (1)

2. Schreiben des Wasserverbandes Lingener Land vom 04.05.2016 an den Gemeinderat Lengerich (2) einschließlich einer beigefügten Stellungnahme seines Gutachters für Hydrogeologie, Herrn Bruns, zu den Pumpversuchen (3)

Der aktuelle Pressebeitrag – Schlagzeile “Gutachten: keine Probleme durch Pumpversuche in Lengerich” – ist irreleitend und auch in der Sache wenig zielführend. Schon der erste Satz bedarf einer Richtigstellung: “Das Verfahren um die vom Wasserverband Lingener Land geplante Wassergewinnung in Lengerich-Handrup kann in die nächste Runde gehen.” Kann es aber nicht! Neben der Schlagzeile sind in der Onlineversion noch die Überschriften “Gegenseitige Beeinflussung ausgeschlossen” und “Kein Wasser aus dem Dortmund-Ems-Kanal” hinzugefügt und vermitteln dem Leser das Ende der Diskussion. Ist es aber nicht! Weiterlesen –>

Neue Infotafeln ‘Kein Wasserwerk in Lengerich!’ klären auf

Erkunden Sie öfter die Gebiete rund um Freren, Andervenne, Lengerich und Handrup mit dem Fahrrad und gönnen Sie dabei Ihrer Seele Entspannung? Gehen Sie hier gerne ausgiebig spazieren und genießen die frische Luft und Stille?

Sollten Sie demnächst bei Ihren Ausflügen auf nachstehende Infotafel stoßen, dann nehmen Sie sich eine kurze Auszeit und verschaffen sich einen kleinen Einblick in eine komplexe Thematik:

Infotafel-Grafik

Damit Sie auch in der Zukunft Ihre Augen mit einer anmutigen Landschaft verwöhnen können, haben wir uns das Ziel gesetzt, unsere hiesige Kulturlandschaft und das hierfür notwendige Grundwasser zu erhalten. Wir wollen jede weitere Exploration zur Trinkwasserförderung durch den Wasserverband Lingener Land (WVLL) in diesem Gebiet verhindern. Wir haben daher bereits im November 2015 mit Hinweisschildern an den Straßen nach Lengerich und Handrup thematisiert: Grundwasserspiegel sinkt! – Natur, Fauna & Flora in Gefahr! – Kein Grundwasser für Industrie! – Kein Wasserwerk in Lengerich!

Wir fordern den sofortigen Stopp aller weiteren Erkundigungen zur Trinkwasserförderung durch den WVLL:

1.) Eine zusätzliche Förderung ist nicht notwendig, da der Bedarfsprognose des WVLL von 7,6 Millionen m³/a gleichzeitig an Förderrechten 7,6 Millionen gegenüber stehen.

2.) Es gibt genügend Alternativen zur Trinkwasseraufbereitung aus Oberflächenwasser, insbesondere für die industrielle Wasserversorgung.

3.) Die Grundwasserreserven im Vorranggebiet Lengerich-Handrup werden bereits jetzt gezehrt, d.h. stehen für zusätzliche Förderung nicht zur Verfügung

    • die Moränenkette Freren-Lengerich-Gersten wird seit 2000 gen Grumsmühlen bei Langen angezapft. Mehr hierzu…
    • das Becken Andervenne-Peddenhoek-Raming-Hestrup-Handrup wird gen Ohrte bei Vechtel angezapft. Mehr hierzu…
    • das Grundwasserdargebot ist beschränkt. Es wird bei zusätzlicher Förderung mehr Wasser entnommen als durch Grundwasserneubildung nachgefüllt wird. Mehr hierzu…

4.) Zusätzliche Grundwassersenkung gefährdet

    • die Vegetation – Gegenmaßnahme: zunehmende  Beregnung
    • die umliegenden Hofeichen – diese werden unweigerlich absterben
    • die umliegenden Gebäude – die (Grund-)Mauern bekommen Risse  (sofern kein Betonsockel)
    • den Buschwald – er liegt nur 500m vom Brunnen I entfernt.

5.) Erholungsgebiete (Ramings Mühle, Saller See) werden ihr Antlitz verändern, im schlimmsten Fall verlanden, denn die Zuläufe werden versiegen – sie nehmen schon jetzt ab!

6.) Die umliegenden Kirchen sind aufgrund ihres Gewichtes in ihrer Standfestigkeit bedroht, da diese auf Anhöhen gebaut wurden, deren Untergrund artesisch mit Wasser versorgt ist; fällt das Grundwasser, dann entstehen Löcher im Boden.

Konsequenz: Stopp – geht nicht! Wir bleiben dabei!

Hallo? Aufwachen!

Protestkreuz 1 Protestkreuz 2 Protestkreuz 3 Protestkreuz 4

Vom Wissen zum Handeln – jetzt!

Heute (27.11.2015) haben wir begonnen, an markanten Punkten um die 3 geplanten Förderbrunnen herum blaue Warn- und Protestkreuze aufzustellen. Erkennbar, einprägend, aufrüttelnd – rings um Lengerich und Handrup stehen sie nun als stumme Mahnzeichen am Wegesrand.

Sie symbolisieren unsere zentralen Aussagen, die wir in der Vergangenheit immer wieder kundgetan haben. Auf dieser Homepage sind sie ebenfalls mehrfach thematisiert (Link). Unsere Botschaft und unsere Forderungen sind klar:

Grundwasserspiegel sinkt!

Natur, Fauna & Flora in Gefahr!

Kein Grundwasser für Industrie!

Kein Wasserwerk in Lengerich!

Es gibt viele Gründe, sich für gute Sachen einzusetzen. Wir wollen mit unserer Aktion Aufmerksamkeit und Sympathie für einen guten Zweck erzeugen – wir wollen unser Wasser und unsere Umwelt nachhaltig schützen!

Wir alle wissen im Grunde, was zu tun ist. Häufig fehlt aber nur noch ein bisschen Mut. Werden wir alle aktiv und überzeugen wir unsere persönlichen Ansprechpartner in den Gemeinderäten.

Pro jetziger Zustand

Kontra weiterer Erkundigungen

Keine spätere Förderung von unserem Wasser durch den Wasserverband Lingener Land. Es gibt genügend Alternativen für Brauch- und Industriewasser.

Grundwasserverläufe halten sich nicht an Eigentums- und Gemeindegrenzen. Daher sind alle gefordert und aufgefordert. Auch die nicht unmittelbar Betroffenen sollten durch ihre Ablehnung des Erschließungsvorhabens zeigen, dass ihnen die Entwicklung in ihrer Nachbarschaft nicht egal ist.

Spätere Generationen müssten die Schäden mit erheblichem Aufwand wiedergutmachen – die Sorgen kommen meistens zu spät! Damit es nicht zu unumkehrbaren Schäden kommt, müssen wir das zusätzliche Fördergebiet in Lengerich-Handrup verhindern!

Gemeinsam sind wir stark!

Damit wir auch in Zukunft singen können „Lengerich ist wohl gelegen“, mit romantischen Mühlen, malerischen Fachwerkhäusern und schützenswerten Sumpf- und Biotopgebieten. Diese prägen heute das Gesamtbild der Gemeinden Andervenne, Lengerich, Handrup, Gersten, und Wettrup. Hier können wir uns vom Alltag erholen, wenn sich die Wasserräder drehen und die Sumpfdotterblumen blühen wie auch andere, selten gewordene und unter Schutz stehende Pflanzen:

Lasst uns diese Natur, Fauna und Flora erhalten!

Poster Quer mit Rahmen97

…“unser Trinkwasser“, d.h. für die hiesigen Menschen, Fauna und Flora. Damit wir jetzt und unsere Kinder auch morgen noch Wasser aus eigenen Quellen trinken können! 

Der Wasserverband Lingener Land (WVLL) verkauft die 2,3 fache Wassermenge pro Kopf im Vergleich zum Bundesdurchschnitt – mit mehr als die Hälfte des geförderten Grundwassers für die Industrie in Lingen, noch dazu zu erheblich günstigeren Preisen als an den normalen Haushalt.

Bundesweit liegt der vergleichbare Pro-Kopf-Verbrauch bei ca. 125 Liter am Tag, im Versorgungsgebiet des WVLL liegt er jedoch bei mehr als 270 Litern! Dies ist umso unverständlicher, als gerade die Lingener Industrie aus den reichhaltigen und nahegelegenen Oberflächengewässern wie Ems, Kanal und Speicherbecken versorgt werden könnte ohne die kostbaren Grundwasserreserven für industrielle Prozesse abzuschöpfen. Dann könnten die Grundwasserförderungen in Grumsmühlen und Ohrte wieder zurückgefahren werden. Ein neues Wasserwerk in Lengerich-Handrup müsste gar nicht erst gebaut werden – Grundwasser und Millionenausgaben für die Kommunen würden gespart!

 

Grundwasserreserven gehen schon jetzt zurück

…für das geplante Wasserwerk Lengerich.

Was die Alten schon immer wussten: „bis zum Öings Berg und nicht weiter“ kommt der Regen wenn die Wolken vom Westen her an Lengerich herankommen, lässt sich messtechnisch bestätigen:

   …gemäß Gebietsvergleich der Niederschläge 2014 durch die AGUW; rechts: Langzeitauswertung von DWD-Daten durch den Fachverband Feldberegnung.

Die 2014 von der AG Unser Wasser in Betrieb genommenen Regenmessstationen im Grundwasserzulaufgebiet für das geplante Wasserwerk Lengerich (Zustromgebiet) zeigen stetig weniger Niederschlag an als die in der Umgebung angebrachten Messstationen des Deutschen Wetterdienstes (DWD), wie in der Grafik oben links zu sehen ist. Konsequenz: Es fließt also deutlich weniger Wasser nach!

Bei vorherrschenden Südwestwinden driften die Wolken westlich von Lengerich am Öings Berg nördlich der Handruper Straße(L60) Richtung Wettrup ab. Die nördlich dieser Linie vorgenommenen Niederschlagsmessungen im Weh, Thül, Berlage und Plümpe/Bruch (Abstromgebiet) zeigen dagegen mehr Niederschläge an als im Zustromgebiet und sogar mehr als von den umliegenden DWD-Stationen erfasst wird. Konsequenz: Es fließt also deutlich mehr Wasser ab!

Negativ wirkt sich darüber hinaus der Klimawandel aus, wie in der Grafik oben rechts zu sehen ist. Während in den Wintermonaten der Niederschlag in den letzten 50 Jahren im Mittel unverändert geblieben ist, steht in den Sommermonaten immer weniger Regen zur Verfügung. Zudem wird es in dieser Wachstumsperiode immer heißer, so dass die Pflanzen immer mehr dürsten und im Sommer kaum noch Wasser in den Untergrund absinkt.

Daraus folgt, dass die Grundwasserreserven für das geplante Wasserwerk mangels Regen immer weniger aufgefüllt werden. Schlimmer noch: die schon existierenden Senken wie die benachbarten Wasserwerke Grumsmühlen und Ohrte, die tiefen Gräben mit ihrer schnellen Dränage (= Abfluss), sowie Entnahmen durch Haus- und Beregnungs-Brunnen zehren an den vorhandenen Reserven, so dass diese schon jetzt immer weiter zurückgehen. Dies lässt sich anhand der langjährigen Grundwassermessdaten ablesen und entspricht den in den letzten Jahren gemachten Beobachtungen, wie in den vorherigen Beiträgen dargelegt.

 

Quellen:

[1] Niederschlagsmessungen, durchgeführt bzw. abgelesen von der AG Unser Wasser (AGUW)

[2] Niederschlagsmessungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD), bereitgestellt durch WESTE-XL

[3] langjähriger Niederschlag im Raum Lingen, ausgewertet vom Fachverband Feldberegnung (FVF) e.V. Hannover in Zusammenarbeit mit dem DWD

Auswirkungen WW Ohrte – Beispiel NSG Swatte Poele

Das Wasserwerk Ohrte nordöstlich von Vechtel ist seit 1985 in Betrieb und zerrt mit seinen 6 Brunnen vermehrt an den Grundwasserreserven auch aus Richtung Lengerich-Handrup:

  

…Grundlage: Aquainfo-Daten des Wasserverbandes Bersenbrück

Im geologischen Becken zwischen Lengerich und Ohrte liegt im östlichen Teil das Biotop und „Naturschutzgebiet Swatte Poele“ südlich von Vechtel. Dieses trocknet mehr und mehr aus: Konnte man in den 90er Jahren nur über Stege in das NSG hineingehen und die seltene Flora und Faune beobachten, so sind jetzt diese Stege entfallen und kann man sogar im Winter fast trockenen Fußes hindurch waten.

Regelmäßige Messungen des Wasserverbandes Bersenbrück zeigen sogar im oberen, bodennahen Stockwerk einen massiven Grundwasserabfall: Dies zeigt, dass die Grundwasserreserven schon jetzt aufgezehrt werden: bei Inbetriebnahme des geplanten Wasserwerkes Lengerich würde das gemeinsame hydrogeologische Becken vollends geleert werden!

 

Quellen:

[1] Naturschutzgebiet Swatte Poele, Kennzeichen NSG WE 051 durch den Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN)

[2] Ergebnisse der Messdatenreihen an den Grundwassermessstellen des WV Bersenbrück, zusammengefasst in AQUAINFO