1. Pumpstufe zeigt große Schäden – Befürchtungen werden leider wahr!

Start der 2. Pumpstufe bedeutet anhaltende Zerstörung von Natur, Umwelt und Gebäuden – Pumpversuche stoppen: sofort und konsequent! Jede Mühe wert!

Am 06.März 2021, hat der Wasserverband Lingener Land (WVLL) in einer Kurzmitteilung in der NOZ-LT mitgeteilt, dass nur 3 Tage später die 2. Pumpstufe beginnt. Die Fortsetzung wurde nach eigenen Angaben auf Basis von Gutachter-Daten des WVLL vom Landkreis Emsland (LK) genehmigt (1). Der WVLL erhöht von 0,5 auf 1,0 Millionen m³, obwohl laut öffentlich zugänglicher Daten immer weniger Regen fällt und die Grundwasservorräte auch ohne zusätzliches Pumpen immer geringer werden. Dabei gibt es längst Alternativen!

Die entsprechenden Fachberichte seiner Gutachter über die Auswirkungen der 1. Stufe und die der hochmodellierten für die 2. bzw. 3. Stufe hat der WVLL kurz vor Weihnachten (17.12.2020) an den Landkreis geschickt, der dann wiederum bis Anfang Februar (09.02.2021) von den Fachbehörden eine Stellungnahme hierzu erwartete. Auf dieser Basis ist dann Ende Februar die Fortführung der Pumpversuche vom LK genehmigt worden. Und das, obwohl sogar für den Ortskern Lengerich mit den beiden Kirchen erhebliche Absenkungen prognostiziert werden – jetzt sogar vom Vorhabenträger selbst!

Eine seriöse und neutrale Begutachtung der umfangreichen Unterlagen benötigt viel mehr Zeit, als dass man das mal so eben über die Jahreswende erledigt. Zeit, die über eine der wichtigsten Zukunftsangelegenheiten unserer Region entscheidet. Dem so einfach zugestimmt? Das wäre fahrlässig und unverantwortlich, allein schon den nachfolgenden Generationen gegenüber.

Die Stellungnahmen der Fachbehörden zu den WVLL-Unterlagen wurden uns bis nach dem Start der 2. Pumpstufe vorenthalten, vom entscheidenden Gewässer-Landesdienst (GLD) gibt es gar keine schriftliche Stellungnahme. Aus „gutem Grund“? Im nachfolgenden Beitrag zeigen wir Ihnen die Auffälligkeiten und Ungereimtheiten auf. Wir erklären Ihnen die Fakten, dort, wo der Wasserverband schweigt, die Gegebenheiten schönrechnet und der LK als Genehmigungs-behörde zwingend erforderliche Beweissicherungsmaßnahmen ablehnt.

Kurzer Überblick der nachfolgenden Schwerpunkte:

  • kaum Absenkungen, keine Schäden – so die Theorie nach der 1.Pumpstufe (0,5 Mio m³) obwohl für diese “Feststellung“ lediglich 6 Monate gepumpt wurde

  • schädliche Absenkungen und Auffälligkeiten – so die Praxis, noch während der 1. Stufe

  • das numerische Strömungsmodell des Gutachters funktioniert nicht – Absenkungen jetzt schon dort, wo selbst nach der 3. Stufe nach Computermodell nichts passieren dürfte

  • falsche Darstellungen des Schichtenmodells – mit gravierenden Ausschlussgebieten für die anderen Privatgutachter des Wasserverbandes für Boden, Forst, Natur, Gebäude

  • massive Auswirkungen für den Ortskern Lengerich – und für Natur, Umwelt, Gebäude in den ausgegrenzten Kernbereichen Raming / Hestrup / Kloster Handrup …

  • Beweissicherungen in allen Bereichen unzulänglich bzw. gar nicht vorhanden

  • der Wert des Wasser anlässlich des Weltwassertages 2021

Nur weil er nach dem Umwelt-Informationsgesetz (UIG) dazu verpflichtet ist, hat der WVLL die Gutachten auf seiner Homepage veröffentlicht (1), allerdings, ohne die Bevölkerung über den tatsächlichen Sachstand aufzuklären. Das größte Problem der Kommunikation ist die Illusion, sie habe stattgefunden (George Bernhard Shaw). Das Versteckspiel gegenüber der Öffentlichkeit geht weiter – und aus der bisherigen Bedrohung für Natur, Umwelt, Gebäude, Land- und Forstwirtschaften sind schon erste Schäden entstanden. –>Weiterlesen

Um die Pumpversuche zu stoppen und die Schäden zu begrenzen, benötigen wir Ihre Unterstützung! …sowohl mit der Petition an den Landrat, wie auch inhaltlich und finanziell an die AG Unser Wasser, um weiterhin den fachlichen und rechtlichen Beistand zu stemmen.

12 Monate Pumpversuch – Wasserverband startet Stufe 2, trotz Schäden!

Kurzmitteilung der AG Unser Wasser zum laufenden Pumpversuch

Trotz festgestellter stärkerer Absenkungen, gerade auch im Ort Lengerich, erlaubt der Landkreis die verschärfte Fortsetzung des Pumpversuches von 0,5 auf 1,0 Mio m³:

Prerun Mai 2019: förderbedingte Absenkung im oberen Grundwasserleiter nach Stufe III (1,5 Mio m³)

Prerun August 2020: korrigierte Prognose nach 6 Monaten Pumpversuch der Stufe I (0,5 Mio m³)

Im gesamten Ortskern gibt es keine Tiefenmessstelle, welche die unterirdischen Abflüsse zu den Förderbrunnen erfassen; die oben gezeigten Messstellen liegen im oberen Aquifer, die “flache” ML1-276 liegt an einer Regenwasserkanalisation, die “mittlere” ML2-276 ist identisch mit der AG-Messstelle C im Hinterhof des Hotels.

Leider hat der Gutachter des Wasserverbandes es unterlassen, die zusätzlichen Erkenntnisse zu berücksichtigen, obwohl die AG Unser Wasser direkt oder über ihren Rechtsanwalt am

  • 9.6.2020 erste Wasserstandsdaten an die Genehmigungs- und Fachbehörden,
  • 6.8.2020 erstmalig normierte Grundwasserstände an den Wasserverband,
  • 13.8.2020 Wasserstände der Bäche an die Untere Wasserbehörde,

geschickt hat. Also rechtzeitig vor Erstellung des 2. Jahresberichtes. Unsere Erkenntnisse und Messungen weichen zum Teil erheblich von den am Computer hochgerechneten des WVLL ab.

Zur Erinnerung: betroffene Anlieger haben auf eigene Kosten zusätzliche Peilbrunngen anbringen und einbringen lassen, welche von einem unabhängigen landwirtschaftlichem Probennehmer regelmäßig gemessen werden.

Am 6.11.2020 hat die AG unter fachkundiger Betreuung etliche Ungereimtheiten u.a. in Bezug auf die Messstellen des Wasserverbandes an die Wasserbehörde gemeldet. Dennoch haben der Landkreis Emsland und die hinzugezogenen Fachbehörden dem Fortgang des Pumpversuches jetzt zugestimmt.

Die 2. Stufe startet am 9.3.2021 mit 1,0 Mio m³ für die nächsten 12 Monate.

Der oben dargestellte Vergleich ist nur ein Ausschnitt aus den veröffentlichten Unterlagen, welche auf der Homepage des Wasserverbandes einsehbar sind. Dort kann die eigene Betroffenheit eingesehen werden – die Gutachten für Boden, Forst, Gebäude, Gewässer und Natur sind am Ende der Webseite aufgeführt.

In Kürze werden wir einen ausführlichen Sachstandsbericht veröffentlichen.

Quellenverzeichnis:

https://www.wvll.de/wasser/pumpversuch-lengerich-handrup/pumpversuch-lengerich-handrup.html

Prerun Mai 2019 aus: 1. Jahresbericht Anlage 5.3.1.2

Prerun August 2020 aus: 2. Jahresbericht Anlage 6.3.1.2

9 Monate Pumpversuch – Absenkung schlimmer als befürchtet!

Kurzmitteilung der AG Unser Wasser zum laufenden Pumpversuch

Laut Rechenmodellen der Gutachter im Auftrag des Wasserverbandes Lingener Land (WVLL) sind für den seit dem 9.März 2020 laufenden Pumpversuch keine Auswirkungen an der Oberfläche zu erwarten. Frühestens Mitte der 2. Pumpstufe, und dann auch nur in direkter Nähe von Brunnen IV im Vergleich zu 2018, dem Extrem-Sommer – so die Prognose.

Dass dies eine Mär sein würde, haben wir befürchtet und immer wieder darauf hingewiesen. Leider wurden unsere Befürchtungen sogar noch übertroffen:

Lageplan mit GW-Absenkungen im Pumpenbereich im Vergleich zur Vegetationsperiode 2018 (Klicken Sie zur Vergrößerung)

Die tatsächlichen Messdaten (Mittelwerte von April bis September) zeigen, dass die prognostizierten Absenkungen in den unteren Grundwasserleitern (gestrichelte Linie = 25cm Absenkung) nach oben durchschlagen – allen zuvor gemachten Verneinungen durch den WVLL zum Trotz. Und das bereits zur Halbzeit der 1. Pumpstufe (0,5 Mio m³).

Die Auswirkungen im oberen Grundwasserleiter sind sogar weiträumiger als für den unteren berechnet, vor allem Richtung Westen (Lengerich, Ortsbereich) wie auch Osten (Handrup, Kloster). Sie sind noch deutlicher als im trockenen Sommer 2018, welches WVLL und Behörden als Referenzjahr ausgewählt haben. Die Auswirkungen an der Oberfläche fallen deutlicher aus, obwohl die Wasserbilanz in der diesjährigen Vegetationsperiode günstiger war.

Am schlimmsten sind die Absenkungen im Ortskern Lengerich, nördlich von Brunnen I und am Brunnen IV, während sie sich nahe Brunnen I und II aufgrund von Hemmschichten weniger stark auswirken. Im Klosterbereich Handrup sind ebenfalls deutliche Absenkungen feststellbar, bedingt durch die Zwangslage zwischen den Fördergebieten und unterirdischen Verbindungen.

Der Vergleich 2020 zu 2018 zeigt außerhalb des Kernbereiches erwartungsgemäß höhere Grundwasserstände (grüne Bereiche) und entspricht der besseren Wasserbilanz durch die erfolgten Niederschläge. Mit den einsetzenden Regenfällen stiegen die Grundwasserstände im Herbst wieder an, lagen vor allem im Kernbereich aber weit unterhalb der Normalwerte, wie in der Grundwasserkontrolle bis Anfang Dezember sichtbar wird (Seite 2 des Kontroll-Beitrages auf unserer Downloadseite).

Die Fakten bestätigen:

Sollten die Pumpversuche wie geplant fortgesetzt werden, wird dies zu irreversiblen Schäden führen!

Die Wahrheit hinter den Pumpversuchen – erschreckend!

Mitteilung der AG Unser Wasser zum laufenden Pumpversuch

Seit dem 9. März 2020 pumpt der Wasserverband Lingener Land (WVLL) Grundwasser aus drei Tiefenbrunnen zu Pumpversuchszwecken zur Erschließung eines neuen Trinkwassergewinnungsgebietes in Lengerich-Handrup. Diese Versuch wurde am 11.02.2019 vom Landkreis Emsland genehmigt.

Die Arbeitsgemeinschaft zum Erhalt des Grundwassers in Lengerich und Umgebung, AG Unser Wasser, hat sich mit sachlichen Argumenten gegen die Pumpversuche ausgesprochen. Einige unmittelbar betroffene Familien hatten im April 2019 fristgerecht Klage eingereicht. Ein Gerichtstermin ist auch nach 16 Monaten immer noch nicht anberaumt.

Trotzdem hat der Wasserverband mit der 1. Pumpstufe von 0,5 Millionen m³ im ersten Jahr, 1,0 im zweiten und 1,5 Millionen im dritten Jahr begonnen.

Die AG hatte umfangreich recherchiert und Schäden vorhergesagt, welche nun auch schon sichtbar werden – nach bereits 5 Monaten, mit nur einem Drittel der später geplanten Fördermenge.

Beispiel: Buchenbestand im Tüsselwald, 650 m südöstlich Brunnen I und 750 m südwestlich Brunnen II

Aus: DJI_0016 (52; 32; 47.4590 // 7; 33; 7.8327 // 29.05.2020)

Aus: DJI_0011 (52; 32; 47.7018 // 7; 33; 7.6156 // 27.08.2020)

Buchenbestand im Mai’2020     …GW-Stand 2,14m unter Flur am 22.5.2020

Buchenbestand im August’2020 …GW-Stand 2,63m unter Flur am 27.8.2020

Auf eigene Kosten wurden im März neue Grundwassermessstellen zur Kontrolle eingerichtet und werden diese 14-täglich gemessen. Die Ergebnisse werden laufend auf der AG-Homepage veröffentlicht und sind auf der Download-Seite abrufbar.  –>Weiterlesen

Fatale Auswirkungen der Pumpversuche – wo bleibt der Notfallplan?

Grundwasserabsenkungen durch die Pumpversuche gebieten keinen Aufschub – Stopp und Abbruch der Pumpversuche: sofort!

Seit dem 09. März 2020 pumpt der Wasserverband Lingener Land (WVLL), allen Bedenken und Widersprüchen zum Trotz und ohne den anhängenden Gerichtsentscheid abzuwarten. Obwohl es erst die 1. Stufe mit ‚lediglich‘ einem Drittel (0,5 Mio. m³) der vorgesehenen 1,5 Millionen im dritten Jahr ist, übertreffen die negativen Auswirkungen unsere schlimmsten Befürchtungen: das Bruns’ Modell funktioniert nicht!

Laut dem hydrogeologischen Gutachter des Wasserverbandes – Gutachter Bruns von der CAH-GeoInfometric, dieses Gutachterbüro hat bereits für den WVLL die Absenktrichter für das benachbarte Wasserfördergebiet Grumsmühlen fehlgerechnet – würde der Absenkbereich erst zum Ende des zweiten Jahres lediglich im Lengericher Dorf und bei Brunnen IV eintreten. Bei Brunnen I und II (wo es jetzt schon deutliche Abfälle gibt!) würden keine Absenkungen stattfinden, selbst im dritten Pumpversuchsjahr nicht.

Die vom Gutachter am Computer hochmodellierten und schöngerechneten Daten entbehren in der Praxis jegliche Substanz. Bereits jetzt, nach nicht einmal drei Monaten, sind die durch die Pumpversuche verursachten Grundwasserabsenkungen substanziell. Durch die drastischen Abfälle, vielerorts schon über einen Meter, müssen in der Nähe zu den Brunnen I und II hundertjährige Hofeichen künstlich bewässert werden, damit diese nicht absterben. Übrigens: auf eigene Kosten, weil der WVLL und der Landkreis als Genehmigungsbehörde dort jegliche Beweissicherungsmaßnahmen abgelehnt haben. Weiterlesen –>

Kein Puffer für die Auswirkungen des Klimawandels!

Klimawandel? Was ist das? – Stopp und Abbruch der Pumpversuche, sofort!

Heute am 22. März 2020 ist Weltwassertag. Er wird seit 1993 jährlich an diesem Tag begonnen. Ziel des von der UNESCO ins Leben gerufenen Weltwassertages ist es, auf die Bedeutung des Wassers als Lebensgrundlage für die Menschheit aufmerksam zu machen. Wasser ist unser höchstes Natur- und Kulturgut – ohne Wasser kein Leben! Wasser ist eine begrenzte Ressource, damit endlich und betrifft jeden.

Der Weltwassertag 2020 steht unter dem Motto ‘Wasser und Klimawandel‘ (1).

Heute am 22. März 2020 ist aber auch ein trauriger, sehr trauriger Tag.

Vor zwei Wochen hat der Wasserverband Lingener Land mit dem Beginn der Pumpversuche die Büchse der Pandora geöffnet und unverhohlen signalisiert:

„Seht her, wir machen es doch! Ihr könnt es gar nicht verhindern!“

Ohnmacht, Wut, Resignation oder nur Hilflosigkeit ist die Folge: „Die da oben machen ja doch was sie wollen.“

Fehnteich-trocken

Berlager Fehnteich 2018

Das hat Strategie – allen Bedenken, Widersprüchen und eingereichten Klagen beim Verwaltungsgericht Osnabrück zum Trotz. Wie bereits beim Leitungsbau: Erst Fakten schaffen, dann Rechtslage klären? Es soll sichtbare Wirkung in der Bevölkerung hinterlassen. Denn den anfänglichen Aufregungen begleiten mehr oder weniger zaghafte Proteste. Und danach folgt schon bald die Resignation. Und mit Resignation kann man sehr gut arbeiten. Denkt augenscheinlich auch der Wasserverband, denn dieses Kalkül funktioniert in der Regel immer.

Es wirkt wie Satire, wenn der Wasserverband – und der Landkreis im Schlepptau – behaupten, dass die Pumpversuche als Alternative zur Alternative (Nutzung von Oberflächengewässer) zu betrachten sind (2). Pumpversuche als Ausdruck alternativer Wasserförderung? Ein Wasserwerk in Lengerich-Handrup als alternative Förderung zu den zwei bestehenden in Darme und Grumsmühlen, möglicherweise noch als einen Beitrag für den Umweltschutz und als zweckmäßige Antwort auf den Klimawandel? Es ist arrogant, zu meinen, dass die Bevölkerung selbst nicht weiß und beurteilen kann, was gut für Fauna, Flora, Gebäuden, Land und Leute ist.

Doch wir resignieren nicht. Und geben unser Ziel nicht auf, das geplante Wasserwerk zu verhindern. Dies gebietet allein schon die Verantwortung für die nachfolgenden Generationen. Wir lassen uns nicht blenden. Wir wollen aufklären und informieren. Nicht nur über die Motive des Wasserverbandes und des Landkreises mit den beabsichtigten Pumpversuchen.

In unseren Beiträgen auf dieser Homepage haben wir uns umfassend mit den Absichten der Verantwortlichen, mit den Widersprüchlichkeiten und Zwängen, mit der Brisanz und den Gefahren für die hiesige Umwelt auseinandergesetzt.

Wir erklären die Zusammenhänge, die Fakten und die Handlungsoptionen. Weiterlesen –>

Warum wir den Rechtsweg beschreiten

Wie bereits im letzten Artikel vom 6.August 2019 ausführlich erläutert, hat der Landkreis Emsland drei-jährige Pumpversuche mit dem Ziel einer langfristigen Grundwasserentnahme in Lengerich-Handrup genehmigt, ohne dass aus unserer Sicht die Umstände hinreichend geprüft worden sind.

Die zugrunde liegenden Ausführungsbestimmungen (1) sind nach unserer Einschätzung und der unseres Gutachtes ungeeignet, um mögliche Schäden abzuwenden, geschweige denn entsprechend zu entschädigen. Die hierfür notwendigen Beweissicherungen wurden nicht hinreichend durchgeführt. Versprochene Erhebungen z.B. für Gebäudesicherung sind bislang nicht erfolgt, weil die zugrunde liegenden hydrogeologischen Modellrechnungen angeblich keine Schäden erwarten lassen.

Da langjährige Auswirkungen in vergleichbaren Wassergewinnungsgebieten (2) einerseits und hier gemachte Gelände- und Wasserstandsbeobachtungen andererseits zeigen, dass Modellrechnungen nicht der Realität entsprechen, sahen wir uns gezwungen, gegen die Pumpversuche zu klagen. Weiterlesen

Noch Wetter oder schon Klima – Alternative Wasserförderung jetzt beginnen!

Erlaubnis erteilt: Pumpversuche trotz sinkender Wasserstände, weniger Niederschlägen, auf Basis veralteter Grundwasserdaten – wann folgt Plan B?

Der Landkreis Emsland hat die am 01.September 2016 vom Wasserverband Lingener Land (WVLL) beantragten Pumpversuche mit Erlaubnis vom 11.Februar 2019 genehmigt (1). Darin teilt die Genehmigungsbehörde uneingeschränkt die Auffassungen des Antragstellers und sieht durch die Grundwasserentnahme zu Pumpversuchszwecken keine schädlichen Gewässerveränderungen. Verhängnisvoll, denn das Gegenteil hierzu haben wir in unserem letzten Beitrag Erlaubnis erteilt – keine Spur von Verantwortung für unser Wasser und für die Natur intensiv aufgezeigt und zudem mit Hilfe aktueller Grafiken die fatalen negativen Auswirkungen der Erlaubnis belegt.

In der Erlaubnis für die Grundwasserentnahmen wurden nicht berücksichtigt: •Umweltverträglichkeits-prüfungen •Abbruchkriterien •Klimawandel mit mehr Trockenjahren •weniger Niederschlag •höhere Verdunstung •Tallage Lengerichs •erhöhte Wechselwirkungen mit den Wasserwerken in Ohrte und Grumsmühlen •ein deutlich größeres Absenkgebiet •Alternativenprüfungen. Von privaten Einwendern gemachte Einsprüche und beantragte Beweissicherungen wurden zurückgewiesen, z. B. •zu gefährdeten Gebäuden •versiegenden Hausbrunnen und Eigenwasserversorgung •abreißenden Grundwasseranschlüsse zu land- und forstwirtschaftlichen Flächen. Die individuelle Betroffenheit der Einwender wurde von der Behörde negiert bzw. fehlerhaft bewertet, sodass mehrere Betroffene Klagen vor dem zuständigen Verwaltungsgericht eingereicht haben (2). Denn Schadensersatz gegenüber dem Wasserverband können nur auf der Grundlage vorher gemachter Beweis-sicherungsmaßnahmen geltend gemacht werden, welche bislang unzureichend sind.

Selbst Einwendungen von Trägern öffentlicher Belange (vgl. hierzu unsere Abhandlung Auch TöBs haben Bedenken!) wurden abgewiesen, sogar gerügt. So geschehen zu den Stellungnahmen der Samtgemeinde Lengerich in Vertretung der Gemeinden Lengerich und Handrup: „…eine Gemeinde als Trägerin öffentlicher Belange (sollte) sich grundsätzlich auf die ihr obliegenden Aufgaben beziehen … Sie fungiert nicht als Interessenvertretung der Bürger der Gemeinde und kann sich nicht auf die Verletzung natur-, umwelt- und artenschutzrechtlicher Belange berufen.“ (3) Unglaubliche Worte einer Behörde, sind es doch die Kommunen, die gemäß der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) dazu aufgefordert sind, den Zustand der Gewässer zu erhalten, bzw. zu verbessern – und: die sich an Hitze und Trockenheit anpassen müssen.

Noch Wetter oder schon Klima? – Neubildung des Grundwassers nimmt ab!

Temperaturrekorde ringsherum, im nahe gelegenen Lingen mit bundesweit 42,6°C am 25. Juli 2019 der höchste Wert, der je in Deutschland seit Wetteraufzeichnung gemessen wurde. Ist das nur Wetter oder spüren wir schon den Klimawandel? ->Weiterlesen

Erlaubnis erteilt – keine Spur von Verantwortung für unser Wasser und für die Natur

Pumpversuche trotz sinkender Wasserstände, weniger Niederschläge, auf der Basis überholter Grundwasserdaten – Alternativen zur Grundwasserentnahme!

Der Landkreis Emsland hat die am 01.September 2016 vom Wasserverband Lingener Land (WVLL) beantragten Pumpversuche mit Erlaubnis vom 11.Februar 2019 und Amtlicher Bekanntmachung vom 28.Februar 2019 genehmigt.

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Die Genehmigungsbehörde sagt u.a. darin: durch die Grundwasserentnahme zu Pumpversuchszwecken entstehen keine schädlichen Gewässerveränderungen, es werden keine erheblichen Auswirkungen erwartet und eine Umweltverträglichkeitsprüfung (…) ist nicht erforderlich.

Wir zeigen das Gegenteil auf!

Der Landkreis teilt damit die Auffassung des Antragsstellers und weist darauf hin, dass Schadensansprüche nur auf Grundlage einer Beweissicherung geltend gemacht werden können und sämtliche erhobenen Einwendungen und Stellungnahmen zurückgewiesen werden, soweit sie sich nicht durch entsprechende Nebenbestimmungen, Hinweise, im Durchführungsplan oder durch Zusagen des Erlaubnisinhabers im Laufe des Verfahrens auf andere Weise erübrigt haben. Gegen die Erlaubnis muss nach Rechtsbehelfsbelehrung direkt eine Klage vor dem Verwaltungsgericht erhoben werden, wenn man die Auffassung des Landkreises (Anm.: und damit des WVLL) nicht teilt. Das geht aber nur innerhalb eines Monats, also mit Ablauf des 25. April 2019. Für Personen, denen der Bescheid bereits persönlich zugestellt wurde, läuft die Monatsfrist ab Zustellung und Bekanntgabe. Weitere Hinweise und Erläuterungen finden Sie hier.

Mit Respekt und Stolz blickt unsere politische Elite auf unsere Jugend. Sowohl der Bundespräsident, die Bundeskanzlerin als auch der Bundestagspräsident bewerten die aktuellen Schüleraktionen „Fridays for future – für mehr Klimaschutz“ sehr positiv und fordern die sogenannte Zivilgesellschaft auf, es denen gleichzutun. Sind nur die Jugendlichen in der Position, die Verantwortlichen zu engagiertem Klimaschutz zu drängen? Nein, wir Erwachsenen haben die Verantwortung, den Kindern eine lebenswerte Welt zu hinterlassen!

Dazu gehört auch die hier wieder und wieder thematisierte Forderung nach Schonung der Trinkwasser-Reserven und nach alternativer Grundwasser-Förderung. „Die Lobby unserer Enkel und Urenkel, das sind wir“, sagt Sabine Schlacke, Juraprofessorin an der Universität Münster und Vorsitzende des wissenschaftlichen Beraterkreises der Bundesregierung zu globalen Umweltveränderungen (WGBU). Das sei nicht nur durch das Nachhaltigkeitsprinzip rechtlich festgeschrieben, sondern auch unsere Pflicht, den nächsten Generationen noch eine lebenswerte und bewohnbare Welt zu überlassen.

Wo bleiben die Institutionen und Personen, die auch in die Tiefe – im wahrsten Sinne des Wortes – schauen? Die sich fragen, was kommt denn danach, wenn jetzt schon klar ist, dass das Wasser nicht einmal für seriöse und gewissenhafte Pumpversuche reicht. Wenn schon jetzt klar ist, dass die nachfolgende Generation das ausbaden muss, obwohl, ironisch betrachtet, nicht einmal etwas zum Baden übrig bleibt. –>Weiterlesen

Alternative Wasserförderung statt Generationenkonflikt!

Schwindende Wasserreserven, weniger Niederschlag – kein Weiter-So, denn Alternativen zur Grundwasserentnahme sind schon jetzt möglich!

Unsere Generation ist gerade dabei, rücksichtslos mit Ressourcen umzugehen. Auch in der hiesigen Region hinterlassen wir der nachfolgenden Generation ein riesiges Problem: eine durch die übermäßige Entnahme von Grundwasser (GW) ausgelöste Wüste – in Niedersachsen werden sich laut Landesamt für Bergbau, Energie u. Geologie bei einem Weiter-So die GW-Dargebote halbieren (–>Wasserstandsverluste in Niedersachsen), besonders in den GW-Körpern entlang der Mittelems und entlang der Hase fallen die GW-Stände (NLWKN Band 28 Grundwasser).

Am 01. September 2016 beantragte der Wasserverband Lingener Land (WVLL) beim Landkreis Emsland (LK) einen auf drei Jahre angelegten Pumpversuch, um im Anschluss hieran in Lengerich-Handrup ein neues Wasserwerk einzurichten. Vergeblich suchten wir glaubwürdige Aussagen zur Umweltverträglichkeit. Angaben zu möglichen Abbruchkriterien und zur alternativen Grundwasserförderung fehlten ganz (1).

Ist es Überheblichkeit (was wir wollen, kriegen wir schon) oder Gleichgültigkeit (was kümmert uns das Übermorgen), die den WVLL bisher dazu bewogen hat, unsere immer wieder thematisierte Forderung nach Schonung der GW-Ressourcen und nach alternativer GW-Förderung als das Gerede Einzelner herabzutun? Und es ist die Kurzsichtigkeit, die wütend macht, weil man uns glauben machen will, dass nur die nächsten drei Jahre – Zeitraum der Pumpversuche – wichtig wären (2)!

Fakt ist, dass die GW-Reserven schneller schwinden als vor kurzem noch angenommen. Wahrscheinlich ist, dass die Niederschlagsentwicklungen und der Klimawandel zu extremen Auswirkungen auch hier führen. Auswege aus diesem Dilemma zeigen ausgerechnet aktuelle Bekanntmachungen und Bewilligungen für das Kernkraftwerk Emsland (KKE). –>Weiterlesen