Die Welt im Wasserstress – ohne Wasser kein Leben!

Seit unserem letzten Beitrag vom 18. April 2017 Erst Fakten schaffen, dann Rechtslage klären? ist viel geschehen. Die Anhörung am 31.05.2017 in Meppen bei der Unteren Wasserbehörde fand mit für Landkreis und Wasserband Lingener Land wohl unerwartet hoher Beteiligung der Einwender statt. Das 104seitige Protokoll zzgl. 60 Seiten als Anlage ist nicht nur im Umfang, sondern auch wort- und inhaltsstark.

Seit jenem Erörterungstermin wird hinter den Kulissen mit Hochdruck weitergearbeitet. Die einen, der WVLL, um die Pumpversuche trotz aller Bedenken, Kritik und Ablehnung durchzudrücken, die anderen, so wie wir von der AGUW mit Unterstützung einer breiten Öffentlichkeit, um genau dies zu verhindern. Vieles findet außerhalb der offenkundigen Beteiligung und Einbindung der Bevölkerung statt, manches wiederum ist jedoch für jedermann sichtbar. So zum Beispiel der resolute Pipelinebau des WVLL zu den Brunnen, unbeirrt von Antrags- und Genehmigungslage. Erst Fakten schaffen, dann Rechtslage klären?

Die Welt im Wasserstress – aktueller und treffender kann das diesjährige Motto der 59. Aktion Brot für die Welt nicht sein. Mit der Forderung Wasser für alle! wird auf die Wasserknappheit hingewiesen. Es ist eine nachdenkliche, aber auch traurige Botschaft. Nicht nur an die Leugner des Klimawandels und an die, die unbeirrt ein ‘Weiter so’ forcieren und erzwingen wollen. Es ist ein Appell an alle!

Bereits 2015 haben wir in 50 Jahre Wasserverband und Ansichten von Ganz Oben aus der ‘Laudatio si’ des Papstes Franziskus zitiert. Enzyklika, §159/S.138 „Der Begriff des Gemeinwohls bezieht auch die zukünftigen Generationen mit ein. (…) Ohne eine Solidarität zwischen den Generationen kann von nachhaltiger Entwicklung keine Rede mehr sein. (…) Die Umwelt ist in der Logik des Empfangens angesiedelt. Sie ist eine Leihgabe, die jede Generation empfängt und an die nächste Generation weitergeben muss.“

Leider verletzt der Wasserverband seine eigenen Grundsätze. Chronik, S.11 „…Trinkwasser (ist) unser wichtigstes Lebensmittel… die Europäische Wasserrahmenrichtlinie zur Wasserpolitik (stellt) fest, dass Wasser keine übliche Handelsware ist, sondern ein ererbtes Gut, das geschützt, verteidigt und entsprechend behandelt werden muss. Wasser ist das einzige Lebensmittel, das durch kein anderes ersetzt werden kann.”

Wir haben diesen Widerspruch thematisiert. Das mittlere Grundwasserdargebot wird landesweit stetig kleiner, der Wasserstress ist in der Nähe von Trinkwasserfördergebieten am höchsten, gerade auch in der Umgebung von Lengerich-Handrup:Wasserstandsverluste

Klicken Sie auf die Grafik, um weitere Details für Südwest-Niedersachsen zu sehen.

Wir dürfen nicht tatenlos abwarten…

  • ob der Wasserverband Lingener Land mit seinen Beschwichtigungen Recht behält, oder
  • ob unsere negativen Befürchtungen für Umwelt und Natur eintreten, und
  • bis die im Untergrund vorhandenen Wasserreserven vollends aufgebraucht sind!

Eine weitere Erschließung ist nicht nur sachlich, sondern auch sittlich nicht genehmigungsfähig!

 

Pumpversuche in Gebieten ohne nachhaltige Fördermöglichkeiten sind

  • fachlich widersinnig,
  • finanziell desaströs,

führen zu irreversiblen Schäden und verletzen die Zielvorgaben der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie.

 

Pumpversuche verhindern!

Pumpversuche schaden – Einwendungen jetzt möglich

Der Wasserverband Lingener Land (WVLL) wird durch die geplanten dreijährigen Pumpversuche die Natur- und Kulturlandschaft sowie Gebäude in Lengerich-Handrup schädigen. Dieses Gebiet wurde in der Vergangenheit mehrfach erkundet und als schwierig bis wenig geeignet zur nachhaltigen Wassergewinnung eingestuft. Dennoch unternimmt der Wasserverband einen neuen Anlauf – entsprechende Antragsunterlagen liegen vom 14.12.2016 bis 20.01.2017 zur Ansicht beim Landkreis und den Gemeindeverwaltungen Lengerich, Freren und Fürstenau aus. Jetzt kann jeder Einwendungen bis zum 28.03.2017 erheben.

Lasst uns gemeinsam verhindern, dass es zu Schäden kommt!

Ja, Pumpversuche richten riesige Schäden an! Zuerst pumpversuchen und dann schauen was passiert? Wer haftet? Vielleicht wieder das Klima? Die Sonne schickt uns keine Rechnung. Aber die hiesige Natur! Schon jetzt lassen sich die negativen Fakten und Zahlen ablesen, die durch die benachbarten Wasserwerke in Grumsmühlen bei Langen und Ohrte bei Vechtel sowie dem rückläufigen Niederschlag (Klimawandel) entstanden sind. Die Schädigungen und Gefahren sind auf unserer Homepage www.ag-unser-wasser.de thematisiert. Dort haben wir neben umfassenden Darstellungen auch entsprechende Alternativen angeboten.

Schäden kann man nur verhindern, wenn man sie erst gar nicht billigend in Kauf nimmt! Denn es liegt auf der Hand, dass es nicht rückgängig zu machende Schäden durch Grundwasserabsenkungen geben wird. Obwohl der WVLL und seine Gutachter diese nicht ausschließen, will er zuerst die Pumpversuche und dann ein Wasserwerk mit einer jährlichen Förderleistung von 1,5 Millionen m³/a in Lengerich durchdrücken. Daher hat er am 01. September 2016 bei der Unteren Wasserbehörde des Landkreises Emsland den Antrag auf mehrjährige Pumpversuche gestellt – unbeirrt und (un)heimlich.

Die Uhr tickt! –>Weiterlesen

Lengerich bald leergepumpt!

Unbeirrt und (un)heimlich – Wasserverband hat Pumpversuche beantragt

Zuerst der Knall…

Ein schon seit langem anberaumtes Treffen mit dem Wasserverband Lingener Land (WVLL) fand am 13.September 2016 in der Verbandszentrale statt. Ursprüngliches Ziel: Austausch und Diskussion von Messdaten und Gutachten. Stattdessen überraschten uns die WVLL-Verantwortlichen Vehring und Gels mit dem Hinweis, dass der WVLL am 01.September offiziell den Antrag auf Pumpversuche bei der Unteren Wasserbehörde (UWB) des Landkreises Emsland gestellt hat. In 3 dicken A4-Ordnern sind lt. Gels alle geforderten Gutachten incl. aller weiteren antragsrelevanten Unterlagen zusammengestellt worden. Hierzu gehört auch eine detaillierte Bedarfsanalyse, die wir stets gefordert aber bislang nicht erhalten haben.

Bei der letzten öffentlichen Sitzung mit dem WVLL vom 24.11.2015 konnten man vom Bodengutachter Dünsing [1] und vom Umwelt-Gutachter Kaiser (UVP) weder Vorläufiges noch Konkretes zu den Lengericher Gegebenheiten erfahren. Ausweichend wurde lediglich auf vergleichbare Gutachten wie für Grumsmühlen hingewiesen. Und der Eindruck geschürt, “gemach, wir wollen doch erst einmal nur erkunden”. Und “nicht gegen den Willen der Gemeinde”, wie man immer wieder beteuerte.

Donnerwetter! Nun schafft es der WVLL, die umfangreichen Antragunterlagen in kürzester Zeit zusammenzutragen? Zur Erinnerung: die gleichen Gutachter (Dünsing, Geo-Infometric) benötigten für den Erhöhungsantrag bis zur Genehmigung in Grumsmühlen lediglich 4 Jahre (von 1995 – 1999), während ihre Vorgänger von 1975 bis zu ihrer ‘Auswechslung’ in 1995 wirkungslos blieben. U.a., weil sie Schäden nicht ausschließen wollten. Ihre Nachfolger sahen keine Probleme – wie jetzt in Lengerich! Vergleicht man die Zeitspanne, die Gutachter anderenorts benötigen, um die Auswirkungen der Förderung auf den Wasserhaushalt sowie auf Natur und Landschaft sorgfältig zu ermitteln und in prüffähige Antragsunterlagen zu bündeln, so muss hier wohl das Rumpelstilzchen mitgewirkt haben.

…Dann der Schock –>Weiterlesen

Lengerich bald leergepumpt?

Plan B – sinnvolle Alternative zu Pumpversuchen und zum Wasserwerk Lengerich-Handrup

Der Wasserverband Lingener Land (WVLL) und seine langjährigen Gutachter sehen keine Probleme durch Pumpversuche in Lengerich. Sie sehen auch keine Förderalternativen. Sie kennen nur einen Plan A, sprich WASSERFÖRDERUNG. Einen Plan B gibt es nicht und wird es nach Bekunden des WVLL auch nicht geben. Die Strategie des WVLL ist klar: kein Links, kein Rechts! Auf unserer Homepage haben wir hierzu ausführlich Stellung bezogen.

Kein Grundwasser für die Industrie! Uns geht es um die direkte Wasseraufbereitung als Prozesswasser für die Lingener Industrie aus dem Dortmund-Ems-Kanal. Z.B. bekommt die BP in Lingen die gleiche Menge Trinkwasser, die bei uns in Lengerich gefördert werden soll (1,5 Mio). Zur Spritproduktion. Industriemittel statt Lebensmittel! –> Weiterlesen

Hallo? Aufwachen!

Protestkreuz 1 Protestkreuz 2 Protestkreuz 3 Protestkreuz 4

Vom Wissen zum Handeln – jetzt!

Heute (27.11.2015) haben wir begonnen, an markanten Punkten um die 3 geplanten Förderbrunnen herum blaue Warn- und Protestkreuze aufzustellen. Erkennbar, einprägend, aufrüttelnd – rings um Lengerich und Handrup stehen sie nun als stumme Mahnzeichen am Wegesrand.

Sie symbolisieren unsere zentralen Aussagen, die wir in der Vergangenheit immer wieder kundgetan haben. Auf dieser Homepage sind sie ebenfalls mehrfach thematisiert (Link). Unsere Botschaft und unsere Forderungen sind klar:

Grundwasserspiegel sinkt!

Natur, Fauna & Flora in Gefahr!

Kein Grundwasser für Industrie!

Kein Wasserwerk in Lengerich!

Es gibt viele Gründe, sich für gute Sachen einzusetzen. Wir wollen mit unserer Aktion Aufmerksamkeit und Sympathie für einen guten Zweck erzeugen – wir wollen unser Wasser und unsere Umwelt nachhaltig schützen!

Wir alle wissen im Grunde, was zu tun ist. Häufig fehlt aber nur noch ein bisschen Mut. Werden wir alle aktiv und überzeugen wir unsere persönlichen Ansprechpartner in den Gemeinderäten.

Pro jetziger Zustand

Kontra weiterer Erkundigungen

Keine spätere Förderung von unserem Wasser durch den Wasserverband Lingener Land. Es gibt genügend Alternativen für Brauch- und Industriewasser.

Grundwasserverläufe halten sich nicht an Eigentums- und Gemeindegrenzen. Daher sind alle gefordert und aufgefordert. Auch die nicht unmittelbar Betroffenen sollten durch ihre Ablehnung des Erschließungsvorhabens zeigen, dass ihnen die Entwicklung in ihrer Nachbarschaft nicht egal ist.

Spätere Generationen müssten die Schäden mit erheblichem Aufwand wiedergutmachen – die Sorgen kommen meistens zu spät! Damit es nicht zu unumkehrbaren Schäden kommt, müssen wir das zusätzliche Fördergebiet in Lengerich-Handrup verhindern!

Gemeinsam sind wir stark!

Damit wir auch in Zukunft singen können „Lengerich ist wohl gelegen“, mit romantischen Mühlen, malerischen Fachwerkhäusern und schützenswerten Sumpf- und Biotopgebieten. Diese prägen heute das Gesamtbild der Gemeinden Andervenne, Lengerich, Handrup, Gersten, und Wettrup. Hier können wir uns vom Alltag erholen, wenn sich die Wasserräder drehen und die Sumpfdotterblumen blühen wie auch andere, selten gewordene und unter Schutz stehende Pflanzen:

Lasst uns diese Natur, Fauna und Flora erhalten!

50 Jahre Wasserverband und Ansichten von Ganz Oben

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Ein Beitrag zum Nachdenken und Innehalten

 

Aus Anlass des 50jährigen Bestehens verfasste Geschäftsführer Reinhold Gels die Chronik ’50 Jahre Wasserverband Lingener Land’. Fast zeitgleich erschien die zweite Enzyklika von Papst Franziskus ‘Laudatio si’, Über die Sorge für das gemeinsame Haus. Diese befasst sich schwerpunktmäßig mit dem Themenbereich Umwelt- und Klimaschutz und setzt zudem Zeichen im Hinblick auf bestehende soziale Ungerechtigkeiten und auf die Erschöpfung der natürlichen Ressourcen.

„…(die Enzyklika Laudato si) verbindet Zorn und Idealismus, Hirn und Herz, sie ist aufrührerisch und anrührend. Man muss dem grünen Mann in Weiß nicht zustimmen, aber man kommt nicht an ihm vorbei. Der Bischof von Rom hat weniger ein Lehrschreiben verfasst als vielmehr eine Denkschrift.” …so Dr. Christiane Florin, Redaktionsleiterin der Beilage ‘Christ & Welt’ in der Wochenzeitung DIE ZEIT.

Es gibt überraschend viele Übereinstimmungen zwischen den Lehrsätzen (§§) in der Enzyklika und den Aussagen in der Chronik, aber deutliche Unterschiede in der Überzeugungskraft:

Enzyklika, §30/S.43 „(…) der Zugang zu sicherem Trinkwasser (ist) ein grundlegendes, fundamentales und allgemeines Menschenrecht, weil es für das Überleben der Menschen ausschlaggebend und daher die Bedingung für die Ausübung der anderen Menschenrechte ist.“

Ähnlich klingen die Gruß- und Vorworte in der Chronik des Wasserverbandes Lingener Land (WVLL), S. 8,11:

Landrat Reinhard Winter: „Wasser ist der Ursprung von allem.”

Verbandsvorsteher Karl-Heinz Vehring und Geschäftsführer Reinhold Gels: „…Trinkwasser (ist) unser wichtigstes Lebensmittel… die Europäische Wasserrahmenrichtlinie zur Wasserpolitik (stellt) fest, dass Wasser keine übliche Handelsware ist, sondern ein ererbtes Gut, das geschützt, verteidigt und entsprechend behandelt werden muss. Wasser ist das einzige Lebensmittel, das durch kein anderes ersetzt werden kann.”

Ausreichendes Trinkwasser ist entscheidend fürs Überleben, heute und zukünftig. Jetzige Generationen dürfen diese Ressource also nicht übermäßig gebrauchen, denn dann sind sie für spätere Generationen verbraucht.

Der WVLL entnimmt umgerechnet auf die zu versorgenden Menschen 2,3-mal mehr Grundwasser als im Bundesdurchschnitt, Grund ist der übermäßige Verkauf an die Industrie. Steht der Verbrauch von Trinkwasser für die Industrie nicht dem oben genannten Menschenrecht entgegen?

Enzyklika, §36/S.46 „Die Pflege der Ökosysteme setzt einen Blick voraus, der über das Unmittelbare hinausgeht, denn wenn man nur nach einem schnellen und einfachen wirtschaftlichen Ertrag sucht, ist niemand wirklich an ihrem Schutz interessiert. Doch der Preis für die Schäden, die durch egoistische Fahrlässigkeit verursacht werden, ist sehr viel höher als der wirtschaftliche Vorteil, den man erzielen kann.“

hierzu aus der Chronik, S.116, Prof. Möhle aus Hannover, langjähriger Planer und Gutachter für den Wasserverband, anlässlich des 25 jährigen Verbandsbestehens 1990: „Wertevorstellungen haben sich vielfach geändert. Aus Sümpfen sind wertvolle Feuchtgebiete geworden, die bei Grundwassergewinnungsmaßnahmen berücksichtigt werden müssen.”

Dazu Umweltminister Remmers im März 1989 in Lingen, Chronik S.111: „Umweltpolitik darf nicht zum Sanitätszug der Wirtschaft mißbraucht werden! … Bisher wurde sie immer dann erst gerufen, wenn alles zu spät ist. … Falls die Bäume (im Zusammenhang mit der Förderung in Grumsmühlen) tatsächlich absterben würden, müsste die Wasserentnahme durch den Wasserbeschaffungsverband sofort eingestellt werden.”

Im Zusammenhang mit dem Erhöhungsverfahren für Grumsmühlen in den neunziger Jahren sahen die Gutachter – überwiegend dieselben Personen, die jetzt das Vorbehaltsgebiet Lengerich-Handrup erkunden – keine Probleme. „Es gibt eine ausreichende Wasserspeicherung”, „trotz Erhöhung von 3,5 auf 5,5 Millionen wird sich das Einzugsgebiet mit 31 auf 33,4 Quadratkilometer nur geringfügig vergrößern” (Chronik, S.133).

Der gutachterliche Vorgänger, Prof Möhle, konnte 1988 „…keine verlässlichen Aussagen über Entnahme bedingte Grundwasserabsenkungen und die damit verbundenen Auswirkungen auf die Landwirtschaft treffen“ (Chronik, S.128). Auch der Umweltausschuss der Stadt Lingen, die Ortsräte Baccum und Laxten „…lehnten das Ansinnen ab, weil nach wie vor bestehende Bedenken nicht ausgeräumt worden sind” (Chronik, S.132). Langen verzichtete auf eine Abstimmung und für Lengerich wird sein damaliger Samtgemeindedirektor Werner Klute in der LT zitiert: „…nach seiner Einschätzung ist die geplante Erhöhung der Grundwasserentnahme eine akzeptable Sache und werde nicht zu Schäden im hiesigen Bereich führen.” (Chronik, S.132)   

Die Realität sieht anders aus!

Chronik, S.15 „An diesem Weg (zwischen Andervenne und Lingen) befand sich in der Nähe des Windmühlenbergs der sogenannte Holländer Pütt. Er diente als Rastplatz für die Hollandgänger, denn aus ihm konnte trotz der Höhenlage immer Wasser geschöpft werden.”

Heute ist der Holländer Pütt (meistens) trocken! Kein Politiker hat die Förderung gestoppt, statt dessen kaufte der Wasserverband 65 ha im Gewinnungsgebiet Grumsmühlen und später noch einmal 49 ha in unmittelbarer Nähe der Förderbrunnen I bis IV zwecks grundwasserschonender Bewirtschaftung und „…weil Landwirte dieser Flächen häufig über förderbedingte Trockenschäden klagten. Durch einen Kauf oder Tausch verstummten diese Klagen.” (Chronik, S.136).

Es gibt deutliche Zeichen der Schädigung des Grundwasser-Reservoirs auch in Andervenne / Lengerich / Handrup. Dennoch wollen die Verantwortlichen ein Weiter-So.  Viele alte Ökosysteme sind schon verschwunden, die noch vorhandenen müssen also unbedingt erhalten werden! Sollen auch in Lengerich, wenn später Wasser gefördert wird und die zu erwartenden Schäden dann doch eintreten, betroffene Ländereien aufgekauft bzw. in ‘Offenlandbiotope’ umgewandelt werden, wie dies schon für Grumsmühlen erfolgte (Chronik, S.137)?

Enzyklika, §159/S.138 „Der Begriff des Gemeinwohls bezieht auch die zukünftigen Generationen mit ein. (…) Ohne eine Solidarität zwischen den Generationen kann von nachhaltiger Entwicklung keine Rede mehr sein. (…) Die Umwelt ist in der Logik des Empfangens angesiedelt. Sie ist eine Leihgabe, die jede Generation empfängt und an die nächste Generation weitergeben muss.“

hierzu aus der Chronik, S.57 „Sein Handeln (des Wasserverbandes) wird nicht durch Gewinnmaximierung bestimmt, sondern durch die nachhaltige Sicherung der Versorgung, auch im Interesse künftiger Generationen.”

Enzyklika, §182/S.154 „Einen privilegierten Platz in der Diskussion müssen jedoch die Einwohner vor Ort haben, die sich fragen, was sie für sich und für ihre Kinder wollen, und die auch Ziele in Betracht ziehen können, die das unmittelbare wirtschaftliche Interesse übersteigen.“

Also haben wir Ansässigen das (moralische) Recht, die Interessens-Führerschaft zu übernehmen! Ressourcen gebrauchen ja, verbrauchen nein!

Müssen wir wissen…

…ob der Wasserverband Lingener Land mit seinen Beschwichtigungen Recht behält?

…ob die Gutachter mit der Verharmlosung von Schädigungen Recht behalten?

…ob unsere negativen Erwartungen für Umwelt und Natur später eintreten?

Rechtfertigt die Behauptung des WVLL “es ist genug Wasser da”, den in Jahrhunderten und Jahrzehnten gewachsenen Bodenschatz und Untergrund durch Pumpversuche und spätere Förderung zu destabilisieren?

Reicht es nicht, einfach nur dankbar zu sein, dass im Untergrund Wasserreserven vorhanden sind, die uns bis dato eine grüne Oase geschenkt haben?

Lasst uns nicht abwarten, bis das Kind in den Brunnen gefallen ist kein neues Wasserfördergebiet in Lengerich-Handrup!

 

Poster Quer mit Rahmen97

…“unser Trinkwasser“, d.h. für die hiesigen Menschen, Fauna und Flora. Damit wir jetzt und unsere Kinder auch morgen noch Wasser aus eigenen Quellen trinken können! 

Der Wasserverband Lingener Land (WVLL) verkauft die 2,3 fache Wassermenge pro Kopf im Vergleich zum Bundesdurchschnitt – mit mehr als die Hälfte des geförderten Grundwassers für die Industrie in Lingen, noch dazu zu erheblich günstigeren Preisen als an den normalen Haushalt.

Bundesweit liegt der vergleichbare Pro-Kopf-Verbrauch bei ca. 125 Liter am Tag, im Versorgungsgebiet des WVLL liegt er jedoch bei mehr als 270 Litern! Dies ist umso unverständlicher, als gerade die Lingener Industrie aus den reichhaltigen und nahegelegenen Oberflächengewässern wie Ems, Kanal und Speicherbecken versorgt werden könnte ohne die kostbaren Grundwasserreserven für industrielle Prozesse abzuschöpfen. Dann könnten die Grundwasserförderungen in Grumsmühlen und Ohrte wieder zurückgefahren werden. Ein neues Wasserwerk in Lengerich-Handrup müsste gar nicht erst gebaut werden – Grundwasser und Millionenausgaben für die Kommunen würden gespart!

 

Unser aller Wasser – wie lange noch?

Kein neues Wasserfördergebiet in Lengerich-Handrup! Bereits jetzt läuft uns das Wasser weg: Wollen wir das? Und wer erklärt das unseren Kindern? NEIN – keine weiteren 1,5 Millionen Kubikmeter Wasser! Warum, haben wir im Flyer 2015 dargestellt. Der Flyer wurde im Mai d.J. an alle Haushalte im betroffenen Gebiet verteilt. Flyer 2015

Die AG Unser Wasser setzt sich dafür ein, dass das Grundwasser unter unseren Füßen, Gebäuden und Pflanzen für die hiesige Fauna und Flora jetzt und für künftige Generationen erhalten bleibt. Wir über uns…

Wie stark durch zusätzliche Grundwasserentnahme vorhandener Grundbesitz, Flora und Fauna gefährdet würde, hat die AG am 14. Dezember 2014 erläutert. Mehr hierzu…

In diesem Sinne gab es zuletzt am 21.4.2015 eine Informationsveranstaltung für die Räte und Bürgermeister der betroffenen Gemeinden Andervenne, Lengerich, Handrup, Wettrup und Gersten. Mehr hierzu…

Lengerich-Handrup ist zwischen den bestehenden Wasserwerken Grumsmühlen und Ohrte eingezwängt und bereits jetzt in Mitleidenschaft gezogen. Mehr hierzu…

Wie sich ein mögliches Einzugsgebiet für das geplante Wasserwerk Lengerich ausbilden würde, hat die Geonik GmbH zusammengestellt. Mehr hierzu…

Welche Auswirkungen schon durch Pumpversuche erfolgen würden, haben wir im Vergleich zu alten Versuchen in den 80_er Jahren in Lengerich und jetzigen Erfahrungen in Grumsmühlen dargestellt. Mehr hierzu…

Grundwasserstände fallen schon jetzt, auch ohne dass ein Wasserwerk Lengerich entstanden ist. Dies lässt sich anhand langjähriger Grundwasser-Messungen ablesen. Mehr hierzu…

Ursachen hierfür liegen zum einen im gemeinsamen Grundwasser-Reservoir mit dem Wasserwerk Ohrte im Nordosten, welches seit 1985 Trinkwasser fördert. Dies wirkt sich negativ in Handrup und südlich von Lengerich aus. Mehr hierzu…

Seit Erhöhung der Trinkwasserförderung in Grumsmühlen im Jahre 1999 sind negative Auswirkungen auch in Gersten und nördlich von Lengerich zu spüren. Mehr hierzu…

Bereits jetzt sind also die Grundwasser-Reserven rückläufig. Gründe hierfür sind auch, dass immer weniger Regen fällt und die vorhandenen Regenmengen ungünstig verteilt sind. Außerdem führen extrem tiefe Gräben zu beschleunigten Abflüssen, so dass die erhöhten Entnahmen nicht mehr kompensiert werden können. Mehr hierzu…

Helfen Sie mit, dass falsch verstandene Zurückhaltung durch die lokale Politik nicht zur unumkehrbaren Katastrophe führt!

Hallo Welt!

Willkommen zur Plattform der Arbeitsgruppe für den Erhalt des unterirdischen Wassers für die oberirdischen Pfanzen und Tiere, welche durch Kapillaren oder Brunnen versorgt werden. Grundbesitzer und -Nutzer sind aus wirtschaftlichen oder privaten Gründen davon abhängig. Nicht nur die Standfestigkeit von Bäumen, sondern auch von Häusern ist von einer Mindestnässe der Unterböden abhängig: bei Austrocknung können beide brüchig werden und müßten der Axt bzw. dem Vorschlaghammer weichen.